Auswirkungen des Klimawandels

Mag. Mario Goldbrich • 10. April 2024

Auswirkungen des Klimawandels am Beispiel Kamptal, Österreich

Der französische Biologe Pierre Huglin hatte die Idee zur Berechnung eines bioklimatischen
Wärmeindex. Zur Berechnung der Formel benötigt man die arithmetischen Mittelwerte der
Tagesmitteltemperatur und der Tagesmaximumtemperatur. Aus der Berechnung über mehrere
Jahre kann man Tabellen zum Klimawandel in einer Region und die Auswirkungen auf den
Weinbau erstellen.
Wein Tirol Huglin Indexsummen

In der folgenden Tabelle werden die Huglin Indexsummen mit der Anbauempfehlung für

verschiedene Rebsorten verknüpft. Eine Region mit einer Wärmesumme unter 1500 ist nicht für den Weinbau geeignet. 

Wärmesummen zwischen 1500 und 2000 erlauben den Anbau von Weißweinsorten. Rotweine werden bei Wärmesummen zwischen 1900 und 2400 angebaut. Darüber wird der Anbau von Wein sehr schwierig.


Im Huglin Modell werden thermisch begünstigte Rebhanglagen nicht berücksichtigt. Die Temperaturwerte können bei besonderen Lagen um zirka 1,5 bis 2 °C höher liegen als im Durchschnitt.

Wein Tirol Klimawandel Diagramm

Es gibt nun aktuelle Zahlen für die Entwicklung des bioklimatischen Wärmeindexes in der Region Kamptal in Österreich. Dazu wurden die Temperaturen in der Wetterstation Langenlois/Krems

und der Spartacus Klimadatensatz Krems für die Jahre 1961 – 2021 erhoben. 


In der untenstehenden Tabelle findet man die jährlichen Messwerte und das Mittel aus den Jahren. Die jährlichen Messwerte schwanken sehr stark, aber man erkennt aus den Mittelwerten, dass die Entwicklung generell stark nach oben geht. 


In den 1960er Jahren war die Region nach Huglin nur für den Anbau von Weißweinsorten geeignet. Aktuell befinden wir uns in einer Mischsituation von Weißwein und Rotwein. Wenn die Entwicklung weiter voranschreitet, wird in etwa 5 Jahren der Anbau von Weißwein Sorten problematisch.

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