Nach Funden von Traubenkernen und –Pressen ist es ziemlich sicher, dass bereits 8000 Jahre v. Chr. die Herstellung von Wein aus Trauben begann.
In Österreich gelten die Gemeinden Zagersdorf im Burgenland und Stillfried im Weinviertel als die ältesten Weinbaugemeinden. Bei Ausgrabungen wurden dort in Grabhügeln aus der Hallstattzeit Traubenkerne gefunden.
Der Rebschnitt wurde vermutlich nicht von Menschen, sondern von Eseln erfunden. Nachdem die Tiere Rebstöcke kahl fraßen, wuchsen im Jahr danach kräftigere Triebe und die Trauben waren größer und süßer.
Um 280 n. Chr. hob der damalige römische Kaiser Probus das Anbauverbot von Weinreben in vielen Teilen Europas auf und förderte sogar den Anbau. Der Grund dafür war ein ganz besonderer: „Jeder römische Legionär hatte das Recht, pro Tag 2 Liter Wein zu bekommen!“ Im heutigen Österreich ist es das Weinbaugebiet Carnuntum.
1443 war im Wiener Weinbau ein Katastrophenjahr. Der Wein war so sauer, dass er kaum zu trinken war und so wurde er auf die Straßen geschüttet. Kaiser Friedrich III verbot das „Wegschütten von Gottes Gaben“ und befahl stattdessen, den Wein zum Anrühren des Mörtels für den Wiener Stephansdom zu verwenden.
Eine alte Kremser Statistik von 1470 weist einen Pro-Kopf-Verbrauch von stolzen 180 Litern aus!
Im Jahr 1681 erkaufte sich Rust für 60.000 Gulden und 500 Eimern Ausbruch-Wein den Titel einer königlichen Freistadt.
Ab dem Jahr 1784 erlaubte Kaiser Josef, die eigenen Produkte auch im eigenen Haus zu verkaufen. Er legte somit den Grundstein für den weltberühmten „Heurigen“.
In der 2. Hälfte des 19. Jahrhundert wurden Rebstöcke aus Amerika importiert an deren Wurzel eine Laus – die Phylloxera (Reblaus) – saß. Bis man 1910 ein Gegenmittel fand, hatte das Insekt die meisten Rebberge Europas vernichtet. In Österreich blieben fast nur die sandigen Weingärten am Ostufer des Neusiedlersees verschont.
Im Jahr 1860 entstand das erste „moderne“ Weingesetz in Österreich und im gleichen Jahr wurde die erste Weinbauschule der Welt in Klosterneuburg gegründet. Ihre Aufgabe bestand vor allem in der Erforschung der Reblaus und der neuen, aus Amerika eingeschleppten Pilzkrankheiten „Echter Mehltau“ und „Falscher Mehltau“.
In den 1950-er Jahren kam es zu einer Mechanisierung und Rationalisierung des Weinbaues in Österreich durch Einführung der Hochkultur durch Lenz Moser.
Der Weinskandal von 1985 lässt in Österreich den Export österreichischen Weines über Nacht auf 1/10 schrumpfen. Als Antwort darauf entwickelte sich ein Weingesetz, welches als eines der strengsten der Welt gilt.
1994 bringt der EU–Beitritt Österreichs einige neue Bestimmungen im Weingesetz. Weine mit der Bezeichnung „trocken“ hatten vorher höchstens 4 g Restzucker pro Liter. Nunmehr kann der Restzucker bis 9 g/Liter gehen (wenn der Wein 7 g Säure hat).
Mit dem Jahrgang 2002 wurde mit WEINVIERTEL DAC der erste Wein nach den neuen Bestimmungen „Districtus Austriae Controllatus“ geschaffen. Inzwischen gibt es in Österreich 14 DAC-WEINE (Stand März 2020) aus gebietstypischen Rebsorten und den dazu passenden Eigenschaften.
Laut Vinitaly 2024 ist die Weinindustrie in Italien für die Wirtschaft gemessen am BIP gleich wichtig wie der gesamte Sport in Italien inklusive Fußball.