Color, Odor, Sapor, das ABC der Weinverkostung.
> Odor - die Beurteilung des Geruches. Prüfen, ob der Wein vom Geruch „sauber“ bzw. „reintönig“ ist. Was leider aber nicht immer der Fall ist. Weiters prüft man, ob der Duft „verhalten“, „zart“ oder „ausgeprägt“ ist. In weiterer Folge versuchen wir, die Art des Duftes zu erkennen. Dabei sind die häufigsten Wahrnehmungen „fruchtig", „blumig“, oder „würzig“. Mehrere Eindrücke sind möglich.
> Sapor - oder der Geschmack: Nach der Vorfreude des Riechens erkunden wir den Geschmack. Dabei ist die erste Überlegung, ob der Wein „trocken“, „halbtrocken“, „halbsüß“ oder „süß“ ist. Der Säure schenken wir die nächste Aufmerksamkeit. Bezeichnungen dafür sind „mild“, „frisch“ oder „rassig“. Das häufig verwendete Wort „sauer“ ist nicht für Wein, sondern nur für Essig passend … Der Nachgeschmack ist bei Weißweinen vielleicht nicht so bedeutend, wie bei großen Rotweinen, aber doch interessant. Das berühmte „Pfefferl“ bei einem Weinviertler Veltliner ist doch typisch und erwünscht. Ein nussiger Nachgeschmack macht zum Beispiel einen guten Weißburgunder interessant.
Die Bezeichnung „herb“ bezieht sich weder auf den Restzucker im Wein, noch auf die enthaltene Säure, sondern ausschließlich auf die Tannine (Gerbstoffe), daher ist es meist bei einem Rotwein passend. Ein Weißwein ist selten wirklich „herb“, es sei denn, er ist ein griechischer Retsina. Passender bei Weißweinen ist daher die Bezeichnung „trocken“ oder auch „säurereich“.
Besonders bei Rotweinen spielt das Tannin, beziehungsweise der Gerbstoff, im Geschmack eine sehr große Rolle. Die Empfindungen können von „weich“, oder „abgerundet“ über „gerbstoffreich“ bis „adstringierend (zusammenziehend)“ gehen. Der Abgang oder „Nachgeschmack“ sollte besonders bei großen Rotweinen möglichst „lang“ sein.
Letztendlich „harmonisch“ sind die Weine vor allem dann, wenn von allen Geschmackseindrücken - soweit diese im jeweiligen Weintyp überhaupt vorhanden sein können - etwas Angenehmes zu schmecken ist.
Text: Kronen Zeitung | Egon Mark