Glühwein

Kronen Zeitung: Egon Mark • 1. Dezember 2021

Er wärmt uns, der Glühwein

Die Geschichte des Glühweins reicht mindestens bis in das Mittelalter zurück, doch altmodisch oder überholt ist er trotzdem nicht. Neue Rezepturen sorgen immer wieder für Abwechslung und der Kreativität sind fast keine Grenzen gesetzt. Dementsprechend unterschiedlich sind auch die Qualitäten.

Wer in der Vorweihnachtszeit durch die Christkindlmärkte zieht, kann dem köstlichen Duft von Glühwein nicht entfliehen. Meistens ist es gesüßter Rotwein, der mit Zimtrinde, Nelken und verschiedenen Zitrusfrüchten aromatisiert ist. Und fast jeder Gastwirt oder Standl-Betreiber hat noch seine eigenen Geheimnisse im heißen Glühweintopf.


Klimabedingt, wird Glühwein vor allem in nördlichen Ländern getrunken. Und solche gewürzte Weine waren schon vor Jahrhunderten sehr populär, denn mit den Gewürzen konnte man damals die häufig vorkommenden Weinfehler gut überdecken. Sogar Weine, die bereits mehr oder weniger stark verdorben waren, konnten noch „genießbar“ gemacht werden.

Glühwein

Kein Christkindlmarkt ohne Glühwein! Schon der Duft des heißen Getränks allein lässt die Stimmung wärmer werden. Aber, heißer Alkohol wirkt noch schneller, als ein Glas gekühlter Wein. Also das Auto besser stehen lassen oder einen feinen Glühwein zuhause zubereiten. Für daheim gibt es natürlich auch fertigen Glühwein zu kaufen, aber man kann das heiße Getränk auch ganz einfach auch selber machen. 


Dazu gibt es unzählige Rezepte und es ist wirklich einfach: Der Wein sollte zumindest von mittlerer Qualität sein. Damit die verwendeten Gewürze aber nicht das Aroma des Weines „erschlagen“, sollte es doch ein eher kraftvoller Wein sein. 
Ein Basis-Rezept: 1 Liter Rotwein, 4 EL Kristallzucker (alternativ Kandiszucker, Honig oder Zuckersirup), 1 Zitrone, 1 Orange, 5-8 St. Gewürznelken, 2-3 Zimtstangen. Zusätzlich können weitere Aromen verwendet werden. 
Die Zubereitung: Den Wein mit den Gewürzen, dem Zucker und den Zesten der Zitrone und der Orange, etwa eine Stunde lang zugedeckt erhitzen, aber nicht kochen. Durch eine Temperatur von mehr als 80 °C würde der Alkohol verflüchtigen. Danach nochmals ziehen lassen und absieben. Vor dem Genuss eventuell noch einmal erwärmen. 

Eine kleine Garnitur: mit einer Scheibe Zitrone oder einer Apfelspalte kann das Glas oder der Becher dekoriert werden. 
Wer lieber einen weißen Glühwein macht, kann dieses Grundrezept natürlich auch verwenden. Nur mit den Gewürzen sollte man sparsamer umgehen. Dazu könnte man aber zusätzlich noch Ingwer oder Sternanis verwenden.

Glühwein

Neben dem klassischen Glühwein vom Weihnachtsmarkt werden jedes Jahr neue „Wintergetränke“ kreiert, die das Angebot aufmischen und erweitern. Dabei werden zum Beispiel die erwärmten Rot- oder Weißweine mit verschiedenen Spirituosen „aromatisiert“. Williamsbirne, Himbeergeist oder Calvados bieten sich dazu an.

Damit auch die Kinder voll dabei sind, können ähnliche Heißgetränke mit Apfelsaft, weißem oder rotem Traubensaft gemacht werden. Dabei sollte nicht mehr Zucker, als unbedingt notwendig, verwendet werden und die typischen Gewürze sparsam eingesetzt werden. Die Garnitur sollte kindgerecht sein. 


Begleitungen zu den Glühweinen
Damit der Alkohol am Glühweinstand nicht zu schnell seine Wirkung zeigt, ist eine „Unterlage“ sehr wichtig. Krapfen und Kiachln sind mit entsprechender Begleitung sehr passend. Süßer Glühwein und Sauerkraut bilden allerdings keine Geschmacksharmonie … Köstlich sind natürlich die gerösteten Kastanien, mit denen man sich zudem noch die kalten Finger wärmen kann.

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