Sekt zum Jahreswechsel

Kronen Zeitung: Egon Mark • 17. Dezember 2020

Sekt zum Jahreswechsel

Eigentlich braucht man keinen besonderen Grund, um gelegentlich ein Glas Sekt zu trinken. Zum Beispiel, wenn man nette Freunde trifft, besondere Momente zelebriert oder selbst gerade nicht in bester Stimmung ist. 

Auf der ganzen Welt sind Schaumweine im Vormarsch. Österreich hinkt dabei noch etwas hinten nach, doch der Trend ist erfreulich. Das Jahresende ist naturgemäß jene Zeit, in der schäumende Weine besonders gefragt sind. Das Prickeln im Glas regt an, beschwingt und bringt ganz einfach Stimmung in jede Gesellschaft. Immer mehr verschiedene Produkte sind auf dem Markt und so wird auch die Verwirrung über die unterschiedlichen Qualitäten immer größer.

Über die Herkunft des Worts Sekt gibt es verschiedene Annahmen. Eine davon bezieht sich auf lateinisch „siccus“, welches für trocken steht. Daraus entwickelte sich in Italien „Vino secco“ und in Spanien „Vino seco“. In England entstand daraus das Wort „Sack“, welches sich allerdings wohl eher auf trockenen Sherry, als auf Schaumweine bezog.

Sekt zum Jahreswechsel

Sekt ist in Österreich die Bezeichnung für alle Schaumweine mit einem CO2-Druck von mindestens 3 bar (Atü). Gemessen bei einer Temperatur von 20 °C. Dabei sind verschiedene Herstellungsmethoden zugelassen. Der „kleine Bruder“ von Sekt ist der „Perlwein“, besser bekannt unter der italienischen Bezeichnung „Frizzante“. Dabei kann die Herstellung sehr viel einfacher sein und der Kohlensäure-Druck ist deutlich niedriger. Nur bei 1,0 bis 2,5 bar (Atü). Zudem entfällt bei diesen Produkten die Sektsteuer. 

Neben den großen Sektmarken in Österreich erzeugen immer mehr Weingüter ihre eigenen Sekte. Manche machen alles selbst in ihren Kellern, andere lassen von spezialisierten Produzenten - aus eigenen Weinen - versekten. So entstehen auch ganz spezielle Sekte aus besonderen Rebsorten, wie Sauvignon Blanc oder Traminer. 


Diese meist als „Hauersekt“ bekannten Produkte sind in Österreich Qualitätsschaumweine aus einem bestimmten Anbaugebiet. Dabei können die Trauben bzw. der Wein nur aus dem eigenen Weingut kommen. Die zweite Gärung muss nach der traditionellen Flaschengärmethode und mindestens neun Monate auf der Hefe erfolgen. Diese aufwendige Arbeit kann an professionelle Sekterzeuger übertragen werden, die Vermarktung erfolgt aber wieder durch das Weingut. 


Falls Sie sicher gehen möchten, zu Silvester einen österreichischen Sekt einzuschenken, raten die Hersteller die Bezeichnung auf dem Etikett genau zu lesen: „Sekt hergestellt in Österreich“ ist nicht das Gleiche wie „Österreichischer Sekt“. Nur dann, wenn 100 Prozent der verwendeten Weine aus Österreich kommen und die Versektung in Österreich stattfindet, darf das Produkt die Bezeichnung „Österreichischer Sekt“ tragen. 


Egal, wofür Sie sich entscheiden, der „Mundschenk“ wünscht Ihnen einen guten Jahreswechsel und ein gesundes, aber auch genussvolles neues Jahr!


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